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Was bedeutet Unterzuckerung?

6 Millionen Menschen leiden an Diabetes. Wer an Diabetes leidet, kann leichter in einen Zustand der Unterzuckerung (Hypoglykämie) geraten - und der kann schnell lebensbedrohlich werden!

Aber nicht nur das. Häufige Hypoglykämien haben oft auch langfristige Folgen, die die Lebensqualität von Patienten und deren Partnern/Angehörigen massiv beeinträchtigen können:

  • deutliche kognitive oder motorische Leistungseinschränkungen
  • Verschlechterung der Gedächtnisleistungen
  • depressive Verstimmungen/Depression

Wie kommt es zu Hypoglykämie? Viele mögliche Auslöser

Es gibt eine Reihe von Ursachen, die zu Unterzuckerung führen: Wer seine Medikamente zur Anregung der Insulinausschüttung einnimmt und dann keine Mahlzeit zu sich nimmt, kann schnell unterzuckert werden. Oder wer versehentlich eine zu hohe Dosis einnimmt oder das Insulin falsch spritzt (z. B. gelangt Insulin aus einer Spritze in einen Muskel schneller ins Blut). Oder wer den Kohlenhydratgehalt (zur Umwandlung in Zucker) seiner Mahlzeit zu hoch einschätzt.

Oder auch wer sich intensiv körperlich anstrengt, Sport treibt, was die Insulinproduktion anregt. Oder Alkohol zu sich nimmt und damit die Leber mit dem Abbau des Alkohols beschäftigt, so dass sie in dieser Zeit nicht mehr so viel Zucker ins Blut abgibt wie sonst.

Es kann auch zu unerwarteten Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen. Oder Erkrankungen wie Durchfall oder Erbrechen verändern die Aufnahme von Kohlehydraten.

Der Risikofaktor Nr. 1

Jede erlittene Unterzuckerung erhöht das Risiko einer weiteren! Daher ist es sehr wesentlich, eine Hypoglykämie wenn irgend möglich zu vermeiden.

 

Welche Anzeichen gibt es?

Wenn ein Zustand der Unterzuckerung auftritt, versucht der Körper gegenzusteuern. Dies führt meist zu typischen Anzeichen:

  • Schwitzen
  • Heißhunger
  • Blässe um Mund & Nase
  • Herzrasen
  • Zittern
  • öfter auch ungewöhnliche Aggressivität

Aber Achtung: Diese ersten Warnzeichen treten nicht immer auf! Sinkt jedoch der Zuckerspiegel weiter, führt der Energiemangel im Gehirn zu weiteren Anzeichen wie Kopfschmerzen oder Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Manchmal auch zu Sprach- oder Sehstörungen.

Wenn nichts unternommen wird, kommt es zu den Anzeichen für eine weit fortgeschrittene Unterzuckerung, die durchaus gut von außen zu beobachten sind. Dazu zählen Störungen der Koordination (z. B. Wanken), Störungen des Bewusstseins (z. B. Ohnmacht) oder Krampfanfälle.

Und was kann man tun? Sofort handeln - Patient

Sie spüren Anzeichen von Unterzuckerung? Dann sofort 1-2 BE/KE (Broteinheit/Kohlehydrateinheit) Kohlehydrate zu sich nehmen, die schnell ins Blut gehen - also beispielsweise 2-4 Plättchen Traubenzucker; oder, noch besser weil schneller verfügbar: Traubenzucker-Gel aus der Apotheke.

Ebenfalls wirksam: Zuckerhaltige Limonaden (wie Cola-Getränke) oder Süßigkeiten (wie Gummibärchen), oder einfach Zucker.

Aber Achtung !

  • Schokolade oder andere fetthaltige Süßigkeiten sind weniger geeignet, weil Fett die Aufnahme des Zuckers ins Blut verlangsamen.
  • Und: Kalorienreduzierte Limonaden mit Süßstoffen enthalten nicht genug Zucker!

Diese "Notrationen" (am besten 1-3 BE/KE) immer bei sich tragen; für nachts mit einem Griff und auch im Halbschlaf leicht erreichbar lagern.

Sofort handeln - Helfer

Wenn der Unterzuckerte stark zittert oder desorientiert ist, sollten die 1-2 BE/KE Kohlenhydrate umgehend vom Helfer verabreicht werden.

Hat der Patient bereits das Bewusstsein verloren, wäre es natürlich gefährlich zu versuchen, ihm Gel oder Limonade einzuflößen - es könnte etwas in die Luftröhre gelangen! In diesem Fall muss eine Injektion erabreicht werden.

Dies kann durch den Notarzt erfolgen (Rufnummer 112), der umgehend (!) verständigt werden muss! Während der Wartezeit zur Sicherheit Patient in stabile Seitenlage bringen.

Oder der Patient führt ein Glukagon-Set mit sich; damit kann auch ein Laie leicht die u. U. lebensrettende Injektion in die Haut oder in den Muskel vornehmen (Anleitung auf der Verpackung).

Wichtig: Ist der Patient nach der Glukagon-Injektion wieder bei Bewusstsein, braucht er unbedingt weitere 2-3 BE/KE schnell verfügbare Kohlehydrate, da sonst der Blutzuckerspielgel schnell wieder absinkt.