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Bedeutung und Ursachen

Die Ursache des Typ-1-Diabetes (T1D) ist eine fortschreitende und zuletzt meist vollständige Zerstörung der insulinproduzierenden Beta-Zellen in den Langerhansschen Inseln des Pankreas (Bauchspeicheldrüse). In deren Folge dieser Zerstörung entsteht ein absoluter Insulinmangel.

Typische Anzeichen des Diabetes Typ 1

Wird dieser Mangel nicht behandelt, kommt es zu den klassischen Zeichen:

  • vermehrtes Wasserlassen (Polyurie)
  • vermehrter Durst (Polydipsie)
  • Übersäuerung (Ketoazidose)
  • Gewichtsverlust.

Es besteht eine absolute Insulinbedürftigkeit. Wichtig zu wissen: Sie kann durchaus durch eine Phase der relativen Erholung der Insulinsekretion unterbrochen sein.

Die Erkrankung kann in jedem Lebensalter auftreten und betrifft häufig bereits Kinder und Jugendliche.

Therapie des Typ-1-Diabetes

Wegen der sehr geringen oder völlig fehlenden Insulinproduktion bei Krankheitsbeginn ist die einzige mögliche Behandlung bei diesem Diabetestyp, das fehlende Insulin zu ersetzen.

Da das Hormon Insulin ein Eiweiß ist, kann es nicht als Tablette oder Flüssigkeit geschluckt werden, denn die Magensäure würde das Insulin zerstören. Insulin wird deshalb ins Unterhautfettgewebe (subcutan, s.c.) gespritzt.

Die Herausforderung bei der Insulintherapie liegt in der richtigen Dosierung. Eine Überdosierung kann nämlich zu Unterzuckerungen (Hypoglykämien) führen. Und Unterzuckerung kann schnell zum aktuten Notfall werden sowie langfristige belastende Folgen haben!

Für die Behandlung gibt unterschiedliche Insuline, die sich in der Wirkdauer unterscheiden und in Kombination eingesetzt werden können.

Die beiden Arten der Insulintherapie sind sind:

  1. Intensivierte Insulintherapie
  2. Insulinpumpentherapie

Intensivierte Insulintherapie

Die bei Typ-1-Diabetikern übliche Therapie ist die intensivierte Insulintherapie, abgekürzt ICT (engl.: intensified conventional insulin therapy). Bei dieser Art des Insulinersatzes spritzt sich der Patient selbst mit einem Insulin-Pen ein- oder mehrmals täglich ein Verzögerungsinsulin oder langwirkendes Insulinanalogon.

Langwirkende Insuline/Insulinanaloga

Eine verzögerte Wirkung des Humaninsulins wird durch Zusatz von Stoffen erreicht, die die Aufnahme aus dem Unterhautfettgewebe oder deren Abbau im Blut verzögern. 

Eine noch längere und gleichmäßig verzögerte Wirkung wird durch sogenannte langwirkende Insulinanaloga erreicht, deren Molekülaufbau im Vergleich zum Humaninsulin geringfügig geändert wurde; deshalb nennt man sie Insulinanaloga.

Kurzwirkende Insuline

Vor allem um den Blutzuckeranstieg auszugleichen, der durch Mahlzeiten entsteht (oder auch zur Korrektur eines zu hohen Blutzuckers), wird ein kurzwirksames Insulin benötigt. Dies wird ins Unterhautfettgewebe gespritzt.

Das Humaninsulin aus dem Unterhautfettgewebe wird allerdings viel langsamer freigesetzt als natürlicherweise aus der Bauchspeicheldrüse abgegebenes Insulin. Damit setzt (a) seine Wirkung relativ zu spät ein; und dann wirkt es (b) auch relativ zu lang. Daher werden heute meist sogenannte kurzwirkende Insulinanaloga verwendet. Auch diese Insuline sind geringfügig gegenüber dem Humaninsulin veränderte Moleküle. Sie wirken deutlich schneller und kürzer als das subkutan verabreichte Humaninsulin.

Pumpentherapie - Insulinpumpen

Die Insulinpumpentherapie wird inzwischen standardmäßig bei Kindern und Erwachsenen mit Typ-1-Diabetes angewandt. Im Neugeborenen- und Vorschulalter werden Kinder bereits unmittelbar bei Diabetesbeginn auf eine Insulinpumpe eingestellt. Die Verwendung der programmierbaren Pumpen bedeutet einen großen Fortschritt, weil sich das Insulin damit besser und feiner dosieren lässt. Aber leider bringt die Insulinpumpentherapie nicht für jeden Typ-1-Diabetiker  Vorteile und führt zu der gewünschten Verbesserung der Stoffwechselkontrolle.

Was tut die Insulinpumpe?

Die Insulinpumpe (kleiner als ein Handy) gibt den Insulin-Grundbedarf ähnlich wie die gesunde Bauchspeicheldrüse kontinuierlich über den Tag und über die Nacht hindurch ab. Der zusätzliche Insulinbedarf zu den Mahlzeiten kann einfach per Knopfdruck abgerufen werden. Wobei der tatsächliche Bedarf auch bei der Insulinpumpentherapie möglichst exakt berechnet werden muss. 

 

Wird sie immer getragen?

Bei der Insulinpumpentherapie wird die Pumpe zwar rund um die Uhr getragen, doch kann sie für besondere Situationen (Duschen, Sport, Sex etc.) für bis zu zwei Stunden abgelegt werden. Die  Insulinpumpen verschiedener Hersteller unterscheiden sich etwas. Die Insulinpumpentherapie kann auch mit einer kontinuierliche Glukosemessung (CGM, engl. Continuous Glucose Measurement) kombiniert werden.