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Professor Stalla im Interview zur Behandlung von Sexualstörungen bei Diabetes

Aktuelles aus der Forschung und Tipps für den Alltag mit Diabetes lesen viele Betroffene gern in der Zeitschrift Focus-Gesundheit nach. In der Ausgabe 06/2021 "Diabetes" wird Herr Professor Dr. Günter Stalla, Ärztlicher Leiter der Praxis „Medicover Neuroendokrinologie“ in München, von der Redaktion wie schon im Vorjahr als „Top-Mediziner für Sexualstörungen bei Diabetikern 2021“ ausgezeichnet. Wir gratulieren sehr herzlich zu dieser erneuten anerkennenden Aufnahme in die von vielen Patientinnen und Patienten genutzte Focus-Ärzteliste. Herr Professor Stalla beantwortete unserer Web-Redaktion einige Fragen zu einem Tabu-Thema, das keines bleiben sollte.

 

Red.:
Herr Professor Stalla, was verursacht Sexualstörungen bei Menschen mit Diabetes?

Stalla:
Da sind zum Beispiel Übergewicht und  Depressionen zu nennen, die mit einer Diabetes-Erkrankung einhergehen können. Außerdem können bei lang vorausgehender „Zuckerkrankheit“ sogenannte Spätsymptome von erhöhtem Blutzucker das Sexualleben beeinträchtigen. Dazu gehören Mikro- und Makroangiopathie sowie Neuropathie. Das sind Veränderungen an Blutgefäßen beziehungsweise an den Nerven.

 

Red.:
Mit welchen Beschwerden kommen diese Patienten meist zu Ihnen?

Stalla:
Einige Männer berichten zum Beispiel über Schwierigkeiten, beim Geschlechtsverkehr eine Erektion zu bekommen. Andere wünschen sich Kinder und machen sich Sorgen, weil ihre Partnerin nicht schwanger wird. Es kommt aber auch vor, dass männliche Patienten mit Diabetes unter einer Antriebsminderung oder gar einer Depression leiden, was ihr Sexualleben empfindlich beeinträchtigt. Im Labor sehen wir bei einem Teil der Patienten auch einen Mangel am Sexualhormon Testosteron. Bei an Diabetes erkrankten Frauen kommen ebenfalls ein unerfüllter Kinderwunsch, Verlust des Antriebs oder eine Depression vor. Außerdem möchten Patientinnen Zyklusstörungen abgeklärt und behandelt wissen. Das PCO-Syndrom ist ein häufiges Krankheitsbild bei Frauen mit Stoffwechselstörungen und kann hormonelle Probleme, Zyklusstörungen und eben auch Unfruchtbarkeit auslösen. Manche Frauen leiden unter starker Körperbehaarung oder Akne.

 

Red.:
Was sind typische, erfolgreiche Therapien?

Stalla:
In den meisten Fällen ist eine gezielte Veränderung des Lebensstiles erfolgreich. Das ist bei Übergewicht folgerichtig eine Gewichtsreduktion, die wir mit intensiver Ernährungsberatung und Bewegungstherapie in speziellen Kursen unterstützen und sehr erleichtern können. Immer gehen wir auch eine Optimierung der medikamentösen Diabeteseinstellung an. Zeiten mit ungünstigen Blutzuckerwerten und auch der Insulinbedarf lassen sich von diesen zwei Seiten am wirksamsten reduzieren.  Außerdem gibt es Medikamente, die das „Zuwenig“ an Sexualhormon ausgleichen, Erektionsstörungen entgegenwirken und eine Kinderwunschbehandlung unterstützen. Besonders wichtig ist, das wir für die Patientinnen und Patienten die Zusammenarbeit von Spezialisten aus zum Beispiel der Gynäkologie, der Urologie und gegebenenfalls der Psychiatrie koordinieren.

 

Red.:
Welche speziellen Herausforderungen gibt es in der Behandlung?

Stalla:
Natürlich erscheint oft die notwendige Veränderung des gewohnten Lebensstils als eine besonders hohe Hürde. Die Therapieziele liegen „gefühlt“ erst einmal in weiter Ferne. Da braucht es stete Überprüfungen und Ermutigungen, um durchzuhalten. Wir motivieren dabei, Unterstützungsangebote anzunehmen, die über die ersten Herausforderungen gut hinweghelfen können. Mühevoll kann es außerdem sein, Zusagen für eine Kostenerstattung bei den Krankenversicherungen zu erreichen für wirksame Behandlungen und Medikamente bei Adipositas (Fettleibigkeit/schwerem Übergewicht), also für die so genannten „bariatrischen Therapien“.

 

Prof. Dr. med. Günter Stalla ist Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie, Andrologie in der Praxis „Medicover München Neuroendokrinologie / Prof. Stalla und Kollegen“ am Orleansplatz in München. Weiterführende Informationen zu Diabetes finden Interessierte zum Beispiel in den Patientenleitlinien der Deutschen Diabetesgesellschaft (DDG).

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